Gelungene Frühjahrs-Plenarversammlung der Europa-Schützen mit Otto von Habsburg

 

Peine bewirbt sich ums Europa-Schützenfest 2015

 

Peine warb für sich und hatte Erfolg. Die niedersächsische Kleinstadt hat gute Aussicht,

2015 das Europäische Schützenfest auszurichten. Zwar wird über den Festort erst 2009 entschieden,

doch die Delegierten der Plenarversammlung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS)

waren bei ihrem Besuch von Gastfreundschaft und Organisation so begeistert, dass viele sagten:

"Peine wird kaum zu schlagen sein."

Ein größeres Lob hätten sich die Ausrichter der Frühjahrs-Plenarversammlung um Thomas Weitling

und Gebhard Gohla kaum wünschen können. Drei Tage lang wurde die 150-köpfige europäische Gästeschar -

Delegierte aus sieben Länder und ihre Begleitung - bestens betreut und mit Stadt und Lebensart vertraut gemacht.

Dazu zählte der Aufzug der Schützen mit Fahnen und Stadtpfeifern durch die historische Altstadt

ebenso wie der herzliche Empfang von Bürgermeister Michael Kessler im Rathaus der schuldenfreien

Stahl-Stadt und ein europäischer Fest- und Konzertabend im großen Haus der Schützengilde.  

Gerade der Festabend, von einem jugendlichen Blasorchester und schottischen Dudelsackpfeifern musikalisch gestaltet,

kam bestens an. Er vereinte im Saal der Schützengilde Gastgeber und europäische Gäste, fand Aufmerksamkeit

bei Repräsentanten aus Stadt-, Landes- und Bundespolitik, war stimmungsvoll und endete mit Zugabe-Rufen

bei feucht-fröhlicher Grundstimmung.

Europa-Schützen-Präsident Charles-Louis de Merode und sein emsiger Generalsekretär Lothar Heupts

sparten nicht mit freundlichen Worte, als sie am Ende der Tagung dankten. Schirmherr Erzherzog Otto von Habsburg,

als kaiserliche und königliche Hoheit vielfach begrüßt und gefeiert, war sichtlich angetan von der Gastfreundschaft

und vom Elan der Gastgeber. Ihm war bei aller Festfreude die christliche Ausrichtung der Europa-Schützen besonders wichtig.

So hob Habsburg bei der ökumenisch ausgerichteten Investitur-Feier in der evangelischen St.-Jakobi-Kirche die vereinende

Kraft des Glaubens hervor, die für Europa und die Schützen grundlegend sei.

Der greise Erzherzog, aufrecht in innerer und äußerer Haltung trotz seiner 95 Jahre, gab sich nach der aufrüttelnden,

fast schon missionarischen Predigt von Superintendentin Christa Gerts-Isermeyer herzlich und kämpferisch,

als er den Schützen in Glaubenssachen besonderen Einsatz abverlangte.

Habsburg war vom prächtigen Gotteshaus begeistert.

Die Kirche mit ihren herrlichen Fenstern und Wandgemälden (Darstellungen aus dem alten und dem neuen Testament)

und dem Relief des letzten Abendmahls am Altar bot ihm und den versammelten Europa-Schützen

den wirklich festlichen Rahmen für den Ritterschlag. Als Großmeister des Ordens nahm Otto von Habsburg

über 20 neue Mitglieder in den Ritterorden vom heiligen Sebastianus in Europa auf.

 

Grundlegende Beschlüsse über Finanzierung und Ausrichtung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen

standen im Mittelpunkt der eigentlichen Plenarversammlung im Ratssaal.

Nach eingehender Diskussion wurde der Mitgliedsbeitrag im Rahmen einer Umlage leicht angehoben.

Gleichzeitig wurde vereinbart, nach neuen Finanzierungsquellen zu suchen, und beklagt, dass die über zwei

gewährten Zuschüsse der Europäischen Union für die Zukunft fraglich seien.

Das nächste Europaschützenfest ist 2009 im belgischen Kinroi. Um den Europaschützenfesten

trotz der gewünschten kulturellen Vielfalt einen einheitlichen Standard zu geben, soll ein Anforderungsprofil

erarbeitet werden. Damit beauftragt sind Generalsekretär Lothar Heupts und der neue Regionalpräsident der Region I

(Deutschland nördlich des Mains) Ernst Soboll. Sein Vorgänger im Amt, Heinz Wilken, wurde in den Ehrenrat berufen.

Neuer Regionalsekretär ist Peter-Olaf Hoffmann (Schatzmeister des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften).

In ihrem Vorstandsamt von der Regionalversammlung bestätigt wurden Horst Thoren und Gebhard Gohla.

Herzlich begrüßt wurden von EGS-Präsident von Merode zwei Abgesandte der Tschechischen Schützen.

Aufgenommen wurde eine neue Formation in Belgien und der Kreisschützenbund Gütersloh.